Wir unterstützen Frauen und Mädchen in Kriegs- und Krisengebieten.
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29. Februar 2024 - Pressemeldung

Sexualisierte Kriegsgewalt allgegenwärtig – Überlebende und Frauenrechtsorganisationen brauchen Unterstützung

Sexualisierte Gewalt ist in Kriegen und Krisen aktuell und weltweit allgegenwärtig. Gleichzeitig erstarken antifeministische, menschenverachtende und demokratiefeindliche Kräfte, die Frauenrechte und Aktivist:innen bedrohen. medica mondiale fordert Unterstützung für gewaltbetroffene Frauen und Frauenrechtsorganisationen.

Drei Frauen halten Demo-Schilder gegen sexualisierte Kriegsgewalt in die Luft.

Weltweit werden Frauen und Mädchen in Kriegen und Krisen vergewaltigt, verschleppt und ausgebeutet. Besonders seit der Ausweitung des russischen Angriffskriegs auf die gesamte Ukraine im Februar 2022 und dem Überfall durch die Hamas und andere bewaffnete Gruppen auf Israel im Oktober 2023 steht sexualisierte Kriegsgewalt erneut im Fokus der Weltöffentlichkeit. Gleichzeitig erstarken anti-feministische, menschenrechtsverachtende und demokratiefeindliche Akteur:innen – weltweit und in Deutschland. Sie versuchen die Selbstbestimmung von Frauen einzuschränken und Frauenrechte zu beschneiden. Sie behindern die Arbeit von Frauenrechtsorganisationen und bedrohen Aktivist:innen, die sich gegen sexualisierte Gewalt, für Gleichberechtigung und Menschenrechte engagieren.  

Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März fordert medica mondiale Unterstützung und Schutz für Frauenrechtsverteidiger:innen und ihre Arbeit und für die Überlebenden sexualisierter Kriegsgewalt.

"Überlebende von sexualisierter Kriegsgewalt brauchen Sicherheit und Schutz, sie brauchen ganzheitliche Unterstützung: Diese reicht von stress- und traumasensibler psychosozialer und medizinischer Versorgung über rechtliche Beratung und Einkommen schaffende Maßnahmen bis hin zu einer politischen und gesellschaftlichen Anerkennung des erlebten Unrechts. Meist sind es Frauenrechtsorganisationen, die gewaltbetroffenen Frauen zur Seite stehen, direkte Hilfe anbieten und Politik und Öffentlichkeit in die Verantwortung nehmen."

Sara Fremberg, Leiterin Politik und Kommunikation von medica mondiale

"medica mondiale fordert von Regierungen umfassende finanzielle, politische und diplomatische Unterstützung sowie Schutz für Frauenrechtsverteidiger:innen und ihre Arbeit. Dabei müssen beispielsweise Fördergelder flexibel, langfristig und unbürokratisch zur Verfügung gestellt werden", sagt Sara Fremberg.

"Die Ursache sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt liegt in den frauenfeindlichen und diskriminierenden patriarchalen Gesellschaftsstrukturen und Machtungleichheiten – in Kriegs- und auch in Friedenszeiten. Um wirksame Gegenmaßnahmen zu entwickeln, die den Bedarfen der Überlebenden entsprechen und weitere Gewalt verhindern, müssen diese frauenfeindlichen Strukturen in den Blick genommen werden. Das heißt zum Beispiel, dass Überlebende und die sie unterstützenden Aktivist:innen mit ihren Expertisen und Erfahrungen einbezogen werden, wenn es um Friedensverhandlungen oder den gesellschaftlichen und institutionellen Wiederaufbau nach dem Krieg geht", so Fremberg.